So wie bei jedem und jeder Österreicher/in macht natürlich auch meine Oma die aller-aller-besten Vanillekipferl der ganzen Welt. In diesem Beitrag verrate ich euch deswegen neben dem einfachen Grundrezept für den Teig und den Grundlagen des Vanillekipferl-Wuzelns auch die wichtigsten Tricks, die meine Oma anwendet, damit die Vanillekipferl nicht trocken werden und der Teig unglaublich mürbe und zart wird.
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Geheimtrick 1: Frische Nüsse verwenden
Okay, okay, dieser Geheimtrick ist etwas "tricky" (muahaha). Meine Oma verwendet idealerweise heurige Walnüsse aus dem eigenen burgenländischen Garten. Diese Nüsse werden am Dachboden getrocknet und erst kurz vor dem Keksebacken geknackt und gerieben. Dadurch sind die geriebenen Nüsse nicht so trocken wie fertig geriebene im Packerl aus dem Supermarkt.
Natürlich hat nicht jeder von uns einen Garten, geschweige denn einen mit Walnussbaum. (Und auch der Baum von meiner Oma hat in den letzten 2 Jahren nicht viele Nüsse hergegeben, weswegen sie Nüsse kaufen musste...)
Alternativ kann man natürlich Nüsse sammeln. Oder eben die Nüsse noch im Ganzen kaufen. Hier sollte man dann im Besten Fall auf das Ablaufdatum schauen. Meistens werden im Handel nämlich die Nüsse aus dem Vorjahr verkauft, die dann schon etwas trockener sind.
Ich selbst hab auch kaum die Zeit, um für meine Kekse die Nüsse selbst zu sammeln, zu knacken und zu reiben. Das Rezept unten funktioniert natürlich auch mit fertig gekauften geriebenen Nüssen 😉
Geheimtrick 2: Butter kühl verkneten und Teig kühl halten
Die Butter sollte kühl sein und der Teig sollte nicht zu lange geknetet werden. Vor dem Wuzeln noch ca. 30 Minuten im Kühlschrank lassen. Wenn man eine große Menge Kipferl macht, immer nur einen Teil des Teiges aus dem Kühlschrank nehmen und den Rest weiter kühlen. Wenn mal ein Blech nach dem Wuzeln zu lange draußen gestanden ist, können die Kipferl beim Backen zerfließen. Deswegen nach dem Wuzeln schnell ins (vorgeheizte Rohr) oder noch einmal kurz in den Kühlschrank vor dem Backen.
Geheimtrick 3: Vanillekipferl gleichmäßig wuzeln, so dass die Enden nicht verbrennen
Wenn der Mürbteig für die Vanillekipferl geknetet und gekühlt ist, geht es ans Wuzeln. Wir wuzeln die Kipferl mit der hohlen Handfläche auf einem Brett. Nach dem Wuzeln sollte das Kipferl fast zu einem Kreis bzw. einem "U" geformt werden, bei dem sich die Enden knapp berühren. Dadurch ist die "Angriffsfläche" beim Backen gleichmäßiger auf das gesamt Vanillekipferl verteilt und die dünneren Enden werden nicht so leicht verkohlt.
Geheimtrick 4: Die richtige Lagerung
Mir ist es in den letzten Jahren schon oft passiert, dass ich in der Adventszeit bei den Vanillekipferl meiner Oma gar nicht aufhören kann sie zu vernaschen. Und sobald sie mir dann welche mit nach Hause gibt, schmecken sie nicht mehr so gut wie vorhin noch bei ihr. Das liegt an der Lagerung.
Meine Oma lagert alle Weihnachtskekse in Blechdosen. Zusätzlich sind die Kekse innerhalb der Dose in einige Servietten gehüllt, damit sie ja nicht austrocknen. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem die Lagertemperatur! Die Kekse werden bei meiner Oma in einem ungeheizten Raum gelagert, der deutlich kühler als die normale Raumtemperatur ist. Aber eben noch wärmer als im Kühlschrank.
Mir ist klar, dass auch diese Art der Lagerung nicht bei jedem möglich ist (bei uns zu Hause z.B. auch nicht). Meiner Erfahrung nach ist deswegen der Kühlschrank noch immer etwas besser als ein warmer Raum.
Ich hoffe, dass euch diese Tricks zu himmlischen Vanillekipferln verhelfen! Bitte verratet mir doch eure Tricks in den Kommentaren. 😉
Die besten Vanillekipferl der Welt
Kochutensilien
- Links zum Equipment siehe unter Zutaten
Zutaten
Equipment
- Nussmühle optional, man kann natürlich auch geriebene Nüsse kaufen
- Holzbrett optional
- Küchenmaschine mit Knethaken optional, man kann den Teig auch mit der Hand verkneten
Für den Teig
- 110 g Kristallzucker
- 110 g geriebene Walnüsse
- 215 g kalte Butter
- 260 g glattes Mehl
Nach dem Backen
- 100 g Staubzucker
- 2 Pkg. Vanillezucker alternativ eine echte Vanilleschote
Anleitung
Für den Teig
- Mehl mit Zucker und Walnüssen vermischen. Mit Butter rasch zu einem Teig verkneten (nicht zu lange kneten, weil der Teig leichter bricht, wenn die Butter zu warm wird).
- 30-60 Minuten zugedeckt in den Kühlschrank stellen.
- In der Zwischenzeit Staubzucker mit Vanillezucker vermischen und sieben, damit keine Bröckerln bleiben. Alternativ statt dem Vanillezucker 1-2 Vanilleschoten der Länge nach aufschneiden, Vanillemark herauskratzen und mit dem Zucker vermischen. Die Schotenrinde ebenfalls mit dem Zucker vermischen und in einer Dose über Nacht verschlossen aufbewahren, damit der Staubzucker das Vanillearoma aufnimmt. (Geht natürlich auch kürzer, aber je länger desto intensiver das Aroma)
- Teig aus dem Kühlschrank nehmen und zu einer Rolle formen. Gleichmäßig breite Stücke abschneiden. Zu Kugeln formen und dann zu ca. 1 cm dicken und ca. 5 cm langen Stangen wuzeln. Mondförmig zusammenrollen (die Enden sollen sich fast berühren). Die Maßangaben sind natürlich ungefähr, die Kipferl auf dem jeweiligen Backblech sollten aber ungefähr gleich groß sein.Mit ein paar cm Abstand auf einem Backblech mit Backpapier platzieren. Die Größeren Kipferl an den Rand, die kleineren in die Mitte (so verbrennen sie nicht so schnell).
- Wenn größere Mengen des Teiges verarbeitet werden, den Teig dazwischen immer wieder in den Kühlschrank zurückstellen.Wenn die Vanillekipferl vor dem Backen zu lange geknetet oder bei Zimmertemperatur "auf das Backen gewartet" haben, können sie im Ofen "zerfließen". Sie schmecken dann zwar noch genau so gut, sind aber nicht mehr so schön. Deswegen nach dem Wuzeln rasch in den Ofen, oder noch einmal für ein paar Minuten in den Kühlschrank.
- Im vorgeheizten Ofen bei ca. 160-180°C Umluft für 10 Minuten backen.
- Nach dem Backen gleich vom Blech nehmen, weil sie auf dem heißen Blech noch verbrennen können.
- Noch warm, aber nicht mehr heiß, ganz vorsichtig im Staubzucker wälzen.
- In Blechdosen in einem ungeheizten Raum (oder Kühlschrank) lagern.
(c) by Angelika Kreitner-Beretits / Vienna Sunday Kitchen
Dezember 2, 2021 Hast du das Rezept ausprobiert? Dann freue ich mich über deine Bewertung!! / Rate this Recipe!
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