Dieses Rezept für einen klassischen österreichischen Erdäpfelsalat (Kartoffelsalat) wird mit Rinderfond und süßem Senf gemacht. Das Rezept ist bei meinen Kochkursen zur Wiener Küche unglaublich gut bei allen TeilnehmerInnen angekommen.
Weil man den Erdäpfelsalat gut vorbereiten kann, ist er eine gute Beilage wenn man zum Beispiel an den Feiertagen Gäste hat. Es passt ideal als Beilage zum Wiener Schnitzel, Backhendlsalat, zu gegrilltem Fleisch, Würsteln oder auch als Teil eines Wiener Heurigen Buffets.
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Zutaten
Für diesen Erdäpfelsalat (Kartoffelsalat) benötigt man folgende Zutaten. Die genauen Mengenangaben finden sich unten in der ausdruckbaren Rezeptkarte.
- Festkochende Kartoffel (Salatkartoffel, Beilagenkartoffel): keine mehligen Püreekartoffeln verwenden, diese würden zu stark beim Kochen zerfallen
- Gekauften Rinderfond oder selbstgemachte Rindsuppe: immer wenn ich Rindsuppe selbst ansetze, mache ich gleich 3-4 Liter und friere mehrere Portionen à 250ml oder auch kleiner zum Kochen ein.
Zum Einfrieren gehen auch alte Marmeladegläser, Sugogläser etc. Dabei muss man nur darauf achten, dass das Auftauen nicht zu schnell passiert (zum Beispiel nicht zu heiß in der Mikrowelle auftauen). Ansonsten können die Gläser mit dem noch gefrorenen Inhalt zerspringen.
Wenn ich die gefrorene Rindsuppe am nächsten Tag zum Kochen benötige, taue ich sie über Nacht im Kühlschrank auf. (Mein Essensplan hilft mir, rechtzeitig an solche Dinge zu denken.)
Natürlich funktioniert das Rezept auch mit Gemüsesuppe oder Suppenwürfel (ca. ¼ Suppenwürfel auf 100ml) - Zwiebel: sehr gerne nehme ich für diesen Kartoffelsalat rote oder gelbe Zwiebel, aber auch Schalotten etc. gehen gut.
- Kremser Senf: dieser sehr beliebte österreichische Senf der Marke Mautner Markhof ist eine wichtige Geschmackskomponente in diesem Erdäpfelsalat.
Wenn Kremser Senf (zum Beispiel außerhalb von Österreich) nicht verfügbar ist, kann er durch einen anderen süßen Senf, zum Beispiel bayerischen Senf oder Weißwurstsenf ersetzt werden.
Süßer Senf kann auch selbst hergestellt werden, wie zum Beispiel in diesem Rezept von gutekueche.at. - Öl: hier wird ein neutrales Öl, zum Beispiel Maiskeimöl oder Rapsöl verwendet.
- Essig: ich verwende für den Salat gerne Weißwein-Essig, Tafelessig, Hesperidenessig oder einen hellen Kräuteressig. Apfelessig oder ähnliches ist möglich, hat aber einen stark fruchtigen Eigengeschmack, der meiner Meinung nach zu stark mit dem Kremser Senf konkurriert.
- Schnittlauch: frischer Schnittlauch schmeckt am Besten, aber tiefgefroren ist natürlich praktischer und leichter verfügbar.
- Zucker rundet wie in sehr vielen anderen österreichischen Salaten den Geschmack ab.
Wer den Zucker sparen möchte, kann auch etwas mehr süßen Senf verwenden (hat natürlich auch Zucker) oder den Zucker etwas reduzieren.
Dann aber bitte nicht einen bösen Kommentar unten dalassen, dass das Rezept nicht schmeckt! (Scherz, ich bin natürlich dankbar für jede Rückmeldung) - Salz: eventuell muss man nach dem Auskühlen noch etwas nachsalzen, die Erdäpfel nehmen recht viel Salz auf
- Pfeffer: nach Belieben
- gemahlener Kümmel: kann auch weggelassen werden, wenn man kein Kümmel-Fan ist
- Knoblauch, wie hier im Bild zu sehen ist optional und nicht wirklich notwendig, außer man hat eine sehr schwach gewürzte Rindsuppe, dann empfehle ich ihn!
Anleitung
Kartoffeln schälen und in ca. 2 mm dünne Scheiben schneiden. Mit dem Reibeeinsatz der Küchenmaschine geht das am Schnellsten. Ich verwende eine Vierkant-Handreibe. Damit ich mich beim reiben nicht verletze, reibe ich jeden Erdäpfel nur zu ca. drei viertel und schneide den Rest mit dem Messer in dünne Scheiben.
Man kann natürlich auch nur ein Messer benutzen. Am Schönsten werden die Scheiben, wenn sie diagonal oder länglich geschnitten werden.
In einem Topf ca. 2 Liter Wasser zum Kochen bringen und salzen. Die Kartoffelscheiben in das kochende Wasser leeren und ca. 7 Minuten kochen, bis sie weich sind, aber noch nicht zu stark zerfallen.
Alternativ ganze Kartoffel in Schale kochen: natürlich funktioniert der Salat auch mit Kartoffeln, die im Ganzen in der Schale gekocht werden. Dann verlängert sich die Kochzeit je nach Größe der Erdäpfel. Die Kartoffel sollten jedoch noch heiß bzw. warm in das Salatdressing kommen, um das Aroma besser aufzunehmen. Das heißt, man kann nach dem Kochen die ganzen Kartoffeln zwar mit kaltem Wasser abschrecken, sollte aber aufpassen, dass sie noch warm ins Dressing kommen. In dieser Variante muss man die Erdäpfel mit dem Messer in Scheiben schneiden. Bei einer Reibe würden sie zu stark zerfallen.
Dressing
Die kalte Suppe mit dem Senf, Essig und Öl und allen Gewürzen in einer großen Schüssel verrühren. Zucker und Salz sollen sich in der Flüssigkeit auflösen.
Zwiebel sehr fein schneiden und untermengen. (Optional Knoblauchzehe pressen und ins Dressing mischen.)
Kartoffelscheiben noch warm/heiß ins Dressing leeren:
Die gekochten Kartoffel sollten gleich nach dem Kochen noch heiß (oder zumindest warm) in die Salatschüssel zum Dressing kommen. Dadurch nehmen sie den Geschmack vom Dressing besser auf.
Dann sollte der Salat für ca. 1 Stunde auskühlen. (Im Kühlschrank oder bei kalten Temperaturen draußen.)
Erst nach dem Auskühlen haben sich die Aromen so richtig entfaltet. In dieser Zeit saugen die Erdäpfel auch viel von der Flüssigkeit auf. Jetzt kann noch etwas abgeschmeckt und eventuell nachgewürzt werden. Eventuell muss auch noch etwas Flüssigkeit, zum Beispiel Öl hinzugefügt werden, falls die Erdäpfel sehr viel Flüssigkeit aufgenommen haben.
Haltbarkeit Kartoffelsalat
Da der Kartoffelsalat mit Essig und Öl angemacht wurde, bleibt er gekühlt auch 2-3 Tage lang frisch. Im Prinzip kann Erdäpfelsalat also gut schon am Vortag vorbereitet werden und ist damit die perfekte Beilage an Feiertage wenn Gäste kommen.
Manche Menschen vertragen bei längerer Lagerung allerdings die Zwiebel im Salat nicht mehr so gut. Dann ist ein frischer Salat vom selben Tag besser.
Einfrieren
Erdäpfelsalat sollte nicht eingefroren werden. Beim Auftauen würde er zu matschig und nicht mehr besonders appetitlich werden.
Zu was passt Kartoffelsalat?
Erdäpfelsalat ist DIE Beilage zum traditionellen Wiener Schnitzel. Oft wird dabei auch noch Vogerlsalat (Feldsalat) untergemischt. Auch gemeinsam mit einem Backhendlsalat oder Putenstreifensalat ist er nicht aus der österreichischen Küche wegzudenken.
Zum Kartoffelsalat passen außerdem noch alle Arten von gebratenem und gegrilltem Fleisch, Würsteln oder man serviert ihn in einem typischen Salatbuffet mit kalter Platte, gemeinsam mit Schwarzwurzelsalat und Käferbohnensalat.
REZEPT:
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Erdäpfelsalat (Kartoffelsalat) Rezept
Zutaten
- 1 kg Erdäpfel festkochend
- 200 ml Rinderfond oder selbstgemachte Rindsbrühe
- 4 EL Öl zB Rapsöl, Maiskeimöl
- 4 EL Weißweinessig oder anderer heller Essig
- 2 EL Kremser Senf süßer Senf, alternativ Weißwurstsenf, bayrischer Senf
- 1 EL Zucker
- 1 Zwiebel mittelgroß, oder 2 kleine
- ½ EL Salz
- 1 Prise Pfeffer
- ½ TL Kümmel gerieben
- 2 EL Schnittlauch, klein geschnitten frisch oder tiefgekühlt
Anleitung
- Die rohen Kartoffeln schälen und in ca. 2 mm dünne Scheiben schneiden oder reiben. Wasser in einem Topf aufkochen lassen, salzen und die Kartoffelscheiben bissfest kochen.
- Zwiebel fein schneiden und mit allen restlichen Zutaten verrühren.
- Die gekochten Erdäpfelscheiben noch warm mit dem Dressing mischen.
- Salat zugedeckt im Kühlschrank für mindestens eine Stunde auskühlen lassen.
- Die Erdäpfel saugen ziemlich viel vom Dressing auf. Nachdem der Salat abgekühlt ist, muss man eventuell noch einmal einen Schuss Öl nachgießen und auch noch mit Salz und Pfeffer nachwürzen .
(c) by Angelika Kreitner-Beretits / Vienna Sunday Kitchen
Mai 22, 2016 Hast du das Rezept ausprobiert? Dann freue ich mich über deine Bewertung!! / Rate this Recipe!
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