Hier kommt ein einfaches Grundrezept für Schupfnudeln mit detaillierter Schritt für Schritt Anleitung.
Der Erdäpfelteig (Kartoffelteig) ist aus gekochten mehligen Kartoffeln (Püreekartoffeln), griffigem Weizenmehl, etwas Butter, einem Eidotter und einer Prise Salz.
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Zutaten
Für mein Grundrezept verwende ich 400g gekochte mehlige Erdäpfel, 125g griffiges Weizenmehl, 25g zimmerwarme Butter, einen Eidotter und eine Prise Salz.
Mehlige Erdäpfel
Für den Teig verwendet man am Besten mehlige Erdäpfel. Die sind zumindest in meiner Gegend nicht immer im Supermarkt zu finden.
Im „Notfall“ geht es auch mit festkochenden Erdäpfeln, aber sie lassen sich nicht so leicht zerdrücken und es bleiben oft größere Erdäpfelstücke in der Masse bestehen.
Weizenmehl
Normalerweise bin ich ein Fan von allen Arten von Vollkorn-Mehl, aber für diesen Erdäpfelteig empfehle ich wirklich reines Weizenmehl. Bei Vollkornmehl wird die Masse meiner Erfahrung nach sehr klebrig und lässt sich nicht so gut formen.
Zimmerwarme Butter
Die Butter für den Teig sollte sehr weich, aber auf keinen Fall mehr heiß oder zu flüssig sein.
Wenn es euch so geht wie mir, vergesst ihr auch jedes Mal beim Kochen, die Butter rechtzeitig aus dem Kühlschrank zu nehmen. Ich gebe die Butter dann nach dem Abwiegen in einer Schüssel bei 600 Watt für ca. 20 Sekunden in die Mikrowelle. Alternativ kann man auch ein Teller auf einen Topf mit kochendem Wasser stellen. Das direkte Erhitzen in einem Topf würde die Butter zu heiß werden lassen.
Eidotter
Es gibt auch Rezepte für Schupfnudeln, die ein ganzes Ei anstatt nur den Dotter benötigen. Meiner Erfahrung nach benötigt man dann aber wiederum mehr Mehl weil der Teig sonst zu klebrig wird.
Tipps fürs Selbermachen von Schupfnudeln
Erdäpfel am Vortag kochen
- Die Kartoffeln sollten am Besten am Vortag gekocht werden. Der Teig funktioniert aber auch mit frisch gekochten. Nur ausgekühlt sollten die Erdäpfel auf jeden Fall sein. Schupfnudeln eignen sich in dem Sinne auch perfekt, wenn zu viele Erdäpfel vom Vortag übrig geblieben sind.
Erdäpfel pressen oder stampfen, nicht mixen
- Für das Stampfen der Erdäpfel ist eine Kartoffelpresse ideal. Kartoffelpressen sind auch für Erdäpfelknödel, Erdäpfelpüree und Spätzle einsetzbar.
Kartoffel pressen ohne Kartoffelpresse
Wenn keine Kartoffelpresse im Haus ist, kann man die Kartoffeln auch mit einer Gabel oder einem Kartoffelstampfer* zerkleinern. Das geht mit lange gekochten mehligen Erdäpfeln am Besten. Bei festkochenden Erdäpfeln können kleine Klumpen entstehen. (Wenn die Erdäpfel mehlig sind und wirklich lange gekocht wurden, zerfallen sie leicht und es entstehen keine Klumpen. )
Auf keinen Fall dürfen die Erdäpfel mit dem Stabmixer oder Blender püriert werden. Dadurch würde sich die in den Erdäpfeln enthaltene Stärke zu sehr verbinden und sie werden klebrig und zäh. (das wollen wir nicht!)
Anleitung mit Bildern
1. Erdäpfel kochen
Erdäpfel in leicht gesalzenem Wasser weich kochen.
Wenn sie schon am Vortag gekocht werden, unbedingt mit Schale kochen und dann über Nacht ungeschält im Kühlschrank lagern, damit sie nicht austrocknen.
Wenn die Erdäpfel am gleichen Tag gekocht werden wie die Schupfnudeln gemacht werden, können sie theoretisch auch schon geschält gekocht werden, wenn dir das lieber ist.
2. Kartoffel pressen
Die gekochten und geschälten Erdäpfel presst man am Leichtesten durch eine Kartoffelpresse. (Hier eine mit verschiedenen Einsatzgrößen*.) Wenn keine Kartoffelpresse im Haus ist, geht auch ein Sieb, eine Reibe, oder bei sehr weich gekochten mehligen Kartoffeln auch notfalls auch eine Gabel oder ein Erdäpfelstampfer*.
3. Erdäpfelteig für Schupfnudeln kneten
Zu den gepressten Erdäpfeln kommt eine Prise Salz (etwa ein halber bis ein Teelöffel).
Dann wird das abgewogene Mehl, der Eidotter und die weiche Butter hinzugefügt.
Am leichtesten und schnellsten wird der Erdäpfelteig mit den Händen verknetet. Der Erdäpfelteig wird rasch zu einer homogenen Masse geknetet. Das Kneten dauert nur ein paar Minuten. Zu lange sollte der Teig nicht geknetet werden, weil er sonst zu klebrig wird.
4. Schupfnudeln formen / Schupfnudeln wuzeln
Wenn der Teig aus griffigem Mehl, Erdäpfeln, Butter, Salz und Eidotter geknetet ist, geht es ans Wuzeln.
Dazu formt man ca. 3cm dicke Stränge und schneidet diese dann in gleich große Teile.
Alternativ nimmt man für jede Nudel ca. eine Esslöffel-große Portion des Teiges aus der Schüssel
Dann rollt (wuzelt) man jedes Stück mit einer Hand auf der Tischoberfläche zu einer ca. 7cm langen Nudel. Wenn der Teig zu klebrig ist, muss man die Oberfläche bemehlen.
Die Nudeln sind traditionellerweise in der Mitte dicker und an beiden Enden spitz zulaufend. Um das zu erreichen, wuzle ich die Nudeln mit einer etwas hohlen Hand.
Das Wuzeln der Nudeln kann sich ein bisserl in die Länge ziehen, wenn man es alleine macht.
–> Also ist das Wuzeln eine perfekte Gelegenheit, um dabei fernzuschauen, Musik zu hören, oder die eigene Sippschaft/Mitbewohnerschaft in die gemeinschaftliche Aktivität einzubeziehen!
5. Schupfnudeln kochen
Zum Schupfnudeln Kochen bringt man einen großen Topf mit leicht gesalzenem Wasser zum Sieden. Dann hebt man die gewuzelten Nudeln ins siedende Wasser. (Am Besten mit einer Schaumkelle oder ähnlichem.) Die Schupfnudeln sollen leicht köcheln. Das Wasser soll aber weder zu stark wallen, noch zu wenig kochen. In beiden Fällen können die Nudeln sonst auseinanderfallen.
Je nach Größe der Nudeln sind sie nach 5 bis 10 Minuten durch. Sobald die Schupfnudeln durch sind, schwimmen sie an die Wasseroberfläche. Dann kann man sie noch 1-2 Minuten länger kochen. Danach sollte man sie aber aus dem Wasser heben, damit sie ebenfalls nicht zerfallen.
Schupfnudeln einfrieren
Schupfnudeln lassen sich am Besten einfrieren, wenn sie bereits fertig gewuzelt, aber noch nicht gekocht sind.
Zum Einfrieren die ungekochten Schupfnudeln auf einem Teller oder Brett in den Tiefkühler geben. Wenn sie gefroren sind, in einen Behälter oder ein Sackerl umfüllen. Auf diese Weise kleben sie nicht aneinander und können einzeln entnommen werden.
Zum Zubereiten die gefrorenen rohen Schupfnudeln direkt tiefgekühlt ins kochende Wasser geben und wie im Rezept leicht köcheln lassen. Die Kochdauer verlängert sich um ein paar Minuten im Vergleich zu frischen Nudeln.
Schupfnudeln lassen sich auch gekocht einfrieren. Zum Einfrieren wie oben beschrieben zuerst getrennt auf einem Brett tiefkühlen. Auftauen können sie für ein paar Stunden im Kühlschrank. Danach in einer Pfanne braten. Gekochte, gefrorene Schupfnudeln nach dem Auftauen nicht noch einmal kochen weil sie sonst leicht zerfallen.
REZEPT:
Für mehr traditionelle österreichische Gerichte klicke, hier um zu allen Rezepten zu gelangen.
Hier gibt es das Grundrezept für die Schupfnudeln zum Ausdrucken oder Abspeichern:
Schupfnudeln Grundrezept
Kochutensilien
- Kartoffelpresse
- Schüssel (zum Mischen des Teiges)
- großer Kochtopf
Zutaten
- 400 g mehlige Erdäpfel (Kartoffel) gekocht und geschält
- 125 g griffiges Weißmehl Für Deutschland: alternativ Universalmehl, Spätzlemehl oder Mehl Type 550
- 25 g Butter zimmerwarm
- 1 Eidotter
Anleitung
- Für detailliertere Infos zum Selbermachen von Schupfnudeln siehe Beitrag oben.
- Erdäpfel (am Besten am Vortag) in leicht gesalzenem Wasser kochen und schälen. Auskühlen lassen.
- Erdäpfel pressen mit einer Kartoffelpresse. Alternativ mit einer Gabel oder einem Kartoffelstampfer.
- Gepresste Erdäpfel mit allen Zutaten für den Teig verkneten. Das Kneten funktioniert am Besten mit der Hand.
- Schupfnudeln wuzeln: Dazu formt man ca. 3cm dicke Stränge und schneidet diese dann in gleich große Teile. Dann rollt (wuzelt) man jedes Stück mit einer Hand auf der Tischoberfläche zu einer ca. 7cm langen Nudel. Wenn der Teig zu klebrig ist, muss man die Oberfläche bemehlen.
- Die Nudeln sind traditionellerweise in der Mitte dicker und an beiden Enden spitz zulaufend. Um das zu erreichen, wuzle ich die Nudeln mit einer etwas hohlen Hand.
- Großen Topf mit leicht gesalzenem Wasser zum Sieden bringen. Schupfnudeln ca. 5-10 Minuten sieden lassen. Sobald die Schupfnudeln durch sind, schwimmen sie an die Wasseroberfläche. Gut abseihen.
(c) by Angelika Kreitner-Beretits / Vienna Sunday Kitchen
September 14, 2023 Hast du das Rezept ausprobiert? Dann freue ich mich über deine Bewertung!! / Rate this Recipe!
Helmut meint
Hallo Angelika,
ob man Butter nimmt oder nicht ist Geschmackssache, bei mir kommt die Butter erst in der Pfanne dazu. Und ich nehme in der Regel auch ganze Eier, wobei sich (wie bei allen frischen Nudeln) kleine Eier am besten eignen, da sie mehr Eigelb haben.
Die Schupfnudeln roh einzufrieren ist allerdings keine gute Idee: Dabei verwandelt sich die Stärke in Zucker, und dann werden sie ungeniessbar.
Viele Grüsse,
Helmut
Angelika Kreitner-Beretits meint
Hallo Helmut, danke für deinen Kommentar! Bei mir hat das Einfrieren bis jetzt immer sehr gut funktioniert - sowohl mit Erdäpfelknödeln, als auch mit Schupfnudeln. Lg Angelika
Helmut meint
Hallo Angelika,
ich friere Schupfnudeln auch ein, allerdings nur gekocht und niemals roh.
Viele Grüsse,
Helmut