Gerade jetzt im Frühling ist die perfekte Zeit, um sich einen gesunden gratis Salat aus Brennnesseln und anderen Wildkräutern selber zu pflücken. Dieses Rezept liefert einen einfachen und schnellen Brennnessel Salat mit Apfelessig, Honig und Olivenöl.
Im Beitrag unten gibt es Informationen für das Sammeln und Verarbeiten von Brennnesseln und Wildkräutern allgemein.
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Sammeln von Brennnesseln
Die beste Zeit, um Brennnessel für Salat zu Sammeln ist im Mai, wenn die Pflanze schon groß gewachsen ist, aber die Triebe noch jung sind. Wenn man es nicht so bitter mag, sollte man nur die Spitzen (also die oberen 5cm der Pflanze) ernten. Die jungen Triebe der Pflanze sind weniger bitter als die großen unteren Blätter.
Für Tee, Wildkräuter-Spinat und ähnliche Gerichte, wo die Brennnessel gekocht wird, kann man auch gut die älteren und größeren Blätter bis in den frühen Herbst hinein ernten. (Aber das ist natürlich auch Geschmackssache, je nachdem, wie bitter man es gerne mag.)
Für das Einsammeln von Brennnesseln sollte man Handschuhe verwenden (zB. Putzhandschuhe oder Gartenhandschuhe).
Auch die Samen von Brennnesseln sind essbar und sehr gesund! (Ca. ab September zum Ernten)
Verarbeiten von Brennnesseln
Damit die Brennnesseln nicht mehr brennen, kann man sie, wenn man sie roh essen will, in ein Tuch packen und das Tuch dann ordentlich durchkneten bzw. wuzeln. Das zerstört die Struktur, die für das Brennen sorgt. Danach kann man sie kleinschneiden.
Auch Kochen (oder kurzes Blanchieren) und Anbraten führt dazu, dass die Brennnessel nicht mehr brennt.
Die Brennnessel kann in der Küche für alles verwendet werden, wo man Spinat, Blattgemüse oder andere Wildkräuter verwenden würde, zum Beispiel auch für Strudel, Suppen, Aufstriche, etc.
Die Samen von Brennnesseln können getrocknet wie sesamsamen oder Sonnenblumenkerne für Müsli, Brot, Toppings in salaten und Aufstrichen etc. verwendet werden.
Allgemeine Tipps fürs Wildkräuter sammeln
Vor dem Sammeln von Wildkräutern allgemein bitte vergewissern, das keine giftigen Doppelgänger gepflückt wurden! Schafgarbe kann etwa, wenn sie noch nicht die typischen Blüten ausgebildet hat, mit giftigem Rainfarn oder Schierling verwechselt werden. Hierzu gibt es jede Menge Online-Lexika, Bücher und Apps. Weiter unten werden ein paar dazu verlinkt.
Gerade Löwenzahn und Brennnesseln wuchern ja als "Unkraut" in Massen, und sind auch für ein Stadt-Ei leicht zu erkennen. Aber auch zum Beispiel Sauerampfer, Gänseblümchen, Schafgarbe oder Spitzwegerich haben viele Vitamine und müssen eben nicht teuer gekauft sondern nur gepflückt werden. Es gibt ein paar Webseiten, die ich empfehlen kann, wenn man sich nicht so sicher ist, was alles essbar ist und was nicht, zum Beispiel issgesund.at oder garten-treffpunkt.de.
Im Prinzip sind die jüngeren Triebe und Blätter immer weniger bitter und schmecken zarter.
Pflücken sollte man seine Wildkräuter-Mahlzeit am Besten auf Wiesen, die nicht so stark mit Abgasen belastet sind. (Also besser nicht in innerstädtischen Park- oder Grünanlagen).
Hier ein paar Bilder von den "Unkräutern", die ich gerne verwende, und die den meisten bekannt sind. (Brennnessel hatte ich leider nicht die Gelegenheit für Bilder)
Links, Bücher und Apps zum Sammeln von Wildkräutern
Infos zur Zubereitung von Wildkräutern
Im Prinzip kann man Wildkräuter genau so wie Küchenkräuter zum Würzen, aber auch anstelle von Salatblättern verwenden. Meist ist der Geschmack etwas bitterer und herber als bei Salat.
Wem das zu herb schmeckt, kann zum Beispiel Wildkräuter mit Salatblättern mischen.
Auch für Aufstriche sind klein gehackte Wildkräuter super. Wildkräuter wie beispielsweise Brennnessel, Schafgarbe oder Löwenzahn eignen sich auch zum Garen, d.h. sie können wie Spinat zubereitet oder auch zum Würzen von Suppen verwendet werden.
Dressing
Das Dressing im Rezept unten ist mit 1-2 EL Honig ziemlich süß, soll dadurch aber den bitteren Geschmack der Wildkräuter etwas abmildern. Eine Handvoll klein geschnittenes Obst der Saison peppen den Salat auf und geben ihm noch zusätzliche Süße. Dann eventuell den Honig reduzieren.
Anstatt Apfelessig und Honig zu vermischen, kann auch Sauerhonig (Oxymel) verwendet werden. Oxymel ist eine fermentierte Mischung aus ⅓ Apfelessig und ⅔ Honig, die je nach Saison mit Kräutern angesetzt wird.
REZEPT:
Für mehr traditionelle österreichische Gerichte klicke, hier um zu allen Rezepten zu gelangen.
Wildkräutersalat
Zutaten
- 2 Handvoll Brennnessel die jungen Blätter vom oberen Teil der Pflanze
- 2 Handvoll Löwenzahn die jungen Blätter
- 1 Handvoll Gänseblümchen Blüten und Blätter
- 4 EL Apfelessig
- 1-2 EL Honig
- 4 EL Olivenöl
- Handvoll Obst der Saison, klein geschnitten optional z.B. Äpfel, Mandarinen, Birnen, Erdbeeren, Heidelbeeren
Anleitung
- Brennnesseln waschen, in ein Tuch packen und durchkneten bzw. wuzeln, damit sie nicht mehr brennen. Klein schneiden.
- Löwenzahnblätter waschen und klein schneiden.
- Gänseblümchen waschen und klein schneiden.
- In der Salatschüssel den Essig, Honig und das Olivenöl und ca. 100ml Wasser mit einem Schneebesen rühren, bis sich alles gut vermischt hat.
- Die Wildkräuter (und optional klein geschnittenes Obst) zum Dressing in die Schüssel geben und durchmischen.
(c) by Angelika Kreitner-Beretits / Vienna Sunday Kitchen
Mai 23, 2016 Hast du das Rezept ausprobiert? Dann freue ich mich über deine Bewertung!! / Rate this Recipe!
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